Wir waren in Israel zum Weltcup
 
06. Mai 2014 - (Bilder: Thomas Weimer)


In der bisherigen Wettbewerbssaison der Freiflieger fanden einige lokale Wettbewerbe in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Dabei haben wir uns besonders über den Besuch der Vereinskameraden in Freienhufen gefreut.
Nun, Mitte April, ging endlich auch die Weltcupsaison für uns los. Eigentlich hatten Dirk und Thomas schon den Winterweltcup in Norwegen besuchen wollen, aber selbst dort war es in diesem Winter zu warm und der See hatte keine ausreichende Eisdecke. Deshalb ging es nun, lange geplant und organisiert, nach Israel. Für Thomas hätte das fast nicht geklappt, denn drei Tage vorher musste er sich einen Weisheitszahn ziehen lassen, der plötzlich Probleme machte. Nach zwei Tagen mit Fieber und wenig Energie im Körper ging es aber am Anreisetag wieder besser und einen Tag später, beim Wettbewerb, war es wieder gut.

Die Israelis sind besonders in F1A absolute Weltklasse, was ihre stets forderen Platzierungen bei WM und EM immer wieder beweisen (2013: 3. Platz Mannschaft auf der WM). Für uns war es sehr reizvoll uns mit ihnen zu messen und mal unter ungewöhnlichen äußeren Bedingungen zu fliegen. Der Wettbewerb fand in der Negev-Wüste statt. Das typische Wetter dort ist so, dass es morgens fast keinen Wind gibt und bis zum Mittag wenig Wind und gute Thermik. Nachmittags allerdings wird es in der Regel sehr windig und turbulent. Deshalb beginnen die Wettbewerbe dort mit dem ersten Sonnenlicht und enden mittags. Das hieß für uns, um 4:00 Uhr (3:00 Uhr deutscher Zeit) aufstehen, etwas frühstücken und ca. 35 Minuten zum Gelände fahren. Dort wurden mit dem ersten Licht die Modelle vorbereitet und die Probestarts gemacht.

Wettbewerbsbeginn, mehr Mond- als Sonnenlicht

Leider war das Wetter nicht wie erwartet und vorausgesagt. Die Temperaturen waren angenehm, aber es war sehr windig. Bei Dirk liefen die Vorbereitungen auf den ersten Wertungsflug problemlos, bei Thomas aber nicht. Mit dem für dieses Wetter vorgesehenen Modell klappten die Starts nicht richtig. Also waren unter Zeitdruck einige zusätzliche Probestarts nötig, um die Steuerung anzupassen. Aber im ersten Durchgang funktionierte dann alles gut und beide flogen problemlos die geforderte verlängerte Flugzeit. Auch in der zweiten Runde war es noch sehr windig, aber es gab gute Thermik, sodass beide erneut die Maximalzeit sicher erfliegen konnten. Ab Durchgang drei ließ der Wind dann etwas nach und beide konnten mit konzentrierter Leistung auch in den restlichen Starts die Maximalzeit erreichen. Von den 40 Teilnehmern erreichten 11 das Stechen. Dieses wurde aber auf den nächsten Morgen verschoben, weil auf weniger Wind gehofft wurde. Also ging es wieder sehr früh hinaus und leider war es auch wieder windig. Glücklicherweise ließ der Wind dann doch noch etwas nach und das Stechen konnte unter fairen Bedingungen ablaufen.

immer wieder die Blicke auf den Windmesser

Es gab die normalen 10 Minuten Arbeitszeit für alle zum Starten. Die geforderte Flugzeit lag bei 10 Minuten, auch das ist üblich, wenn das Stechen am nächsten Tag stattfindet. Man möchte mit nur einem Flug eine Entscheidung bevor es wieder Thermik gibt. Thomas und Dirk zeigten gute Starts, aber die Könner aus Israel natürlich auch. Somit kam es auch ein wenig auf das Glück an, etwas bessere Luft zu erwischen, auch wenn die Unterschiede so früh morgens nur gering waren. Und wegen der großen Flugstrecken brauchte man ebenfalls gute Zeitnehmer, die das Modell in ihren Ferngläsern gut verfolgen konnten. Bei Thomas hatten die Zeitnehmer dann auch tatsächlich über 20 Sekunden Unterschied in ihrer Messung, der Mittelwert von 5:56 Minuten ging in die Wertung. Die eigene Messung ergab 6:25, der Höhenmesser bestätigte später 6:24. Aber diese Abweichungen hatten glücklicherweise keine Auswirkungen auf die Platzierung, Thomas belegte den guten 5. Platz.
Noch besser lief es bei Dirk. Er erreichte 6 Minuten und 49 Sekunden, womit er den 3. Rang belegen konnte. Ein Israeli lag nur 10 weitere Sekunden vor ihm. Der Sieger jedoch, ebenfalls aus Israel, flog über acht Minuten.


Thomas Weimer


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