Saisonstart
2022 Freiflug
(Bericht: Thomas Weimer)
Die Freiflieger des Vereins erwarten für das Jahr
2022 eine Saison ohne Einschränkungen. Schließlich gibt es
im Ausland schon länger keine politisch verordneten Pandemiemaßnahmen
mehr und auch in Deutschland sind Wettbewerbe nun in vollem Umfang wieder
möglich.
Trotzdem begann die Saison schwierig. Durch das wochenlange stürmische
Wetter im Februar und noch Anfang März war es nicht möglich
vernünftig zu trainieren und neue oder umgebaute Modelle für
den Wettbewerbseinsatz vorzubereiten. Thomas hatte noch Glück,
seine Materiallieferungen aus Russland vor dem Kriegsausbruch zu erhalten.
Erik und Dirk warten immer noch auf ihre Lieferungen. Inzwischen gibt
es Möglichkeiten Pakete aus Russland zu bekommen, aber es ist derzeit
nicht machbar, Geld nach Russland zu überweisen.
Somit war und ist besonders Dirk immer noch eingeschränkt bezüglich
der Modelle die er im Wettbewerb einsetzen kann.
Ende Februar konnten wir dann immerhin mit dem Winterpokal in Freienhufen
beginnen, nachdem alle anderen Wettbewerbe auch in den Nachbarbundesländern
abgesagt werden mussten.
Eine Woche später flogen Dirk und Thomas die ersten Weltcups in
Norwegen. Das Wetter war an beiden Tagen sehr schön, zwar mit minus
14 Grad etwas kalt am Morgen, später aber wärmer und den ganzen
Tag schwach windig. Dirk und Thomas erreichten an beiden Tagen mit souveränen
Flügen das Stechen. Nun war Dirk aber im Nachteil, denn er hat
derzeit keinen Flapper oder ein anderes großes Modell für
Stechen in ruhiger Luft. Mit seinem kleinen Thermikmodell belegte er
die Plätze 5 und 6.
Thomas konnte beim Wettbewerb am Samstag immerhin Platz 3 belegen, knapp
geschlagen von zwei Schweden. Beim Stechen am Samstag passierte aber
ein technisches Problem. Während des Starts brannte ein Servo durch
und beschädigte auch noch den Timer. Es folgte ein "Flug"
von nur 64 Sekunden, wobei Thomas noch Glück hatte. Das hätte
auch mit einem Totalschaden des Modells enden können, am Ende Platz
7.
Die (unverschuldeten) technischen Probleme setzten sich bei ihm in den
nächsten Wochen fort. Immer wieder gab es etwas zu reparieren und
neu einzufliegen. Bis heute sind nicht alle Modelle vollumfänglich
einsatzbereit.
Bereits 14 Tage nach Norwegen ging es mit zwei Weltcups in Polen weiter.
Diesmal war auch Erik am Start. Die Wetterbedingungen waren sehr herausfordernd.
Es gab schöne Phasen, aber auch Abschnitte mit sehr viel Wind und
schwieriger Thermik. Bei Dirk lief es nicht ganz wie gewünscht.
Er verpasste beide Stechen und belegte die Plätze 18 und 29. Erik
schaffte es am Samstag ins Stechen und wurde neunter. Am Sonntag erreichte
er Platz 18.
Thomas konnte beide Stechen mitfliegen. Am Samstag fand er aber keine
gute Luft und hatte zudem noch Pech mit den Zeitnehmern, die seinen
Flug nicht bis zum Ende verfolgten, Platz 12. Besser lief es dann am
Sonntag mit dem 4. Platz.
Thomas setzte seine Reisetätigkeit Anfang April nach Rumänien
fort. Es gab dort einen Weltcup, ebenfalls bei schwierigem Wetter. Trotzdem
konnte sich Thomas wieder für das Stechen qualifizieren. Bei Windböen
bis 20 m/s und Regen konnte dieses aber nicht mehr am selben Tag geflogen
werden. Wir trafen uns somit Sonntag bei Sonnenaufgang, aber es war
auch dann viel zu windig für ein reguläres Stechen mit verlängerten
Flugzeiten. Nun gibt es seit einiger Zeit in den Regeln die Möglichkeit
eines Höhenmesserstechens und seit Ende 2021 auch einen dafür
zugelassenen (zertifizierten) Höhenmesser. Darauf muss inzwischen
jeder Pilot vorbereitet sein. Also flogen wir nur 120 Sekunden und die
Flughöhen nach dieser Zeit bestimmten die Platzierungen. Thomas
hatte die zweitbeste Höhe, nur der amtierende Weltmeister aus Rumänien
flog nach 120 Sekunden noch höher. Platz 3 belegte ein junger Pilot
aus der Slowakei.
Die Siegerehrung in Rumänien
Der Leser hat inzwischen gemerkt, dass sich Thomas in diesem Jahr vorgenommen
hat, möglichst viele Wettbewerbe (erfolgreich) zu fliegen.
Weiter ging es also mit zwei Weltcups Ende April in Polen. Wieder konnte
Thomas mit ausschließlich vollen Wertungen in allen Durchgängen
beide Stechen erreichen.
Auch dieses Mal waren wegen zu starker Winde keine Stechen mit verlängerten
Flugzeiten möglich, also kamen die Höhenmesser wieder zum
Einsatz. Am Samstag machte Thomas allerdings einen ziemlich schlechten
Start. Damit gab es keine gute Ausgangshöhe und nach den geforderten
180 Sekunden auch keine gute Flughöhe mehr, Platz 7.
Besser lief es im Stechen am Sonntag bei dem Platz 3 herauskam.
Durch seinen fleißigen Wettbewerbseinsatz und die guten Ergebnisse
(7-mal Stechen bei 7 Weltcups, auch wenn nicht alle Stechen gut waren)
belegt Thomas derzeit den zweiten Platz im Gesamtweltcup. Nun gibt es
aber bis Ende Mai erstmal eine Pause zur Erholung und zum Verbessern
der Modelle im Training.
Thomas Weimer
01.05.2022
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