Fliegerlager - 29. Juni 2013
 
(Fotos: Gerd Tietze und Andreas v. Wolff) 


Das Fliegerlager 2013 wurde wie gewohnt, bereits am Freitag Nachmittag eröffnet. Lutz und Axel stellten Ihre Zelte auf, und ein kleiner Haufen Heimschläfer schaute dabei zu.
Der Samstag wurde ganz gemütlich angegangen. Es gab erst einmal einen Guten Morgen Kaffee, bevor alle eingetroffen waren und das Treiben richtig los ging. Wenn irgendwo ein Tisch und ein Stuhl steht, gesellen sich bald weitere hinzu. Ein Kasten Pilzsuppe wurde von Dieter gespendet, bevor der erste Kaffe ausgetrunken war, und so wurde aus dem Vorgespräch zum Tag, ein angeheitertes Warten auf die Sonne für ein gutes Gruppenfoto. Es gab Gerüchte, daß Dieter trickreich die Konkurrenz beeinflussen wollte... gut so! :o)

Mut tanken für einen harten Wettkampf

Das Warten auf die Sonne dauerte dann doch zu lang, die ursprüngliche Startzeit war schon überschritten, und so wurde schnell für das Gruppenfoto posiert, natürlich in aktueller Vereinstracht ...

das aktuelle Vereinsfoto 2013

An dieser Stelle ein dickes Danke an Euch! Die Nummer 9 wird bald unter den Mollis mitmischen. Das war eine wirklich gelungene Überraschung.

Bevor der Bewerb anfangen konnte, mußte noch eine illegale Kennzeichnung korrigiert werden. Die Nummer 7 als Kennung war bereits vergeben, so daß eine Übergangslösung her mußte. Aus der 7 wurde schnell ein L gemacht.

Es gelten strenge Regeln für die Kennzeichnung bei Mollies und Magnum ;o)

Dann begann der Wettbewerb Tischlandung. Schon beim Eintrag in die Starterliste, wurde tief in die Trickkiste gegriffen. An dieser Stelle ein Dank an Markus für den Ausdruck der Starterlisten und Markierung der "Landepiste". Unter höchster mentaler Anspannung gingen Teilnehmer, Kampfrichter und Zuschauer in den 1. Durchgang. Da sich alle passiven Teilnehmer keine 2m von den Aktiven entfernt aufhielten, war die "Anteilnahme" für den jeweiligen Starter, äußerst direkt spürbar. Es wurde lautstark angespornt, was das Zeug hielt. Gab es eine Zaun- oder Bodenlandung, wurde der Teilnehmer mit Sprüchen wie: "Lauf, Forrest, laauuuf!!" förmlich zur Sekundenjagd getrieben. Diesem Druck konnte sich niemand entziehen.

eine Atmosphäre wie in der Allianz-Arena

Der 1. Durchgang forderte ein 1. Opfer. Axel trat zum 2. Durchgang mit der Ausrede nicht mehr an, der Akku müßte nachgeladen werden. Das wurde aber schnell durchschaut, und etwas schmollend, ging Axel erst einmal ein Nickerchen machen. Markus ergriff die Gunst der Stunde und wechselte auf das exzellent fliegende "Augenkrebs-Modell" vom Vater. Der Trick, die Kampfrichter mit neon-orange zu blenden half nur kurz, denn das Kampfgericht zog zum Eigenschutz Schweißerbrillen auf!

Im 2. Durchgang kippte die Stimmung. Aus anfänglicher Anteilnahme und Zusammenhalt unter den Teilnehmern, wurde ein Hauen und Stechen. Die Anspannung war fast nicht mehr auszuhalten. Alles begann mit dem Versuch, die Wettbewerbsregeln äußerst freizügig auszudehnen. Lutz umflog einfach den Fangzaun, um anschließend sein Modell direkt in Matthias Transporter einzuparken. Kein Bodenkontakt, keine Minuspunkte! wirklich raffiniert ...

Das konnte Dieter nicht so einfach hinnehmen. Er jagte sein Modell im Messerflug in den Wald. Nach 4-5 Baumreihen folgte eine abrupte Wende um einen Baum herum zurück zum Weg, um dort das Modell sanft auf einem Ast abzusetzen. Dieses Manöver ist mit Sicherheit so nicht reproduzierbar. Begleitet wurde diese Aktion von einem begeisterten Schreien aller Zuschauer in einer Lautstärke, daß im weiten Umkreis sogleich alle Fenster geschlossen, und Notrufe wegen möglicher Hooligans in Hohenwalde abgesetzt wurden. Die Astlandung gelang leider nicht vollständig, so daß letztlich doch ein Bodenkontakt gewertet werden mußte. Von diesem Fehlversuch ließ sich Dieter nicht beirren, und legte gleich noch Einen nach. Den Mast vom Windsack hatte bisher noch keiner getroffen! Für Dieter kein Problem. Und wenn man die Hälfte vom Modell oben hängen läßt, kann doch auch kein Bodenkontakt gewertet werden! Solch ein Einsatz treibt selbst dem Kampfrichter Tränen der Begeisterung in die Augen.

gef... eingeschädelt ... ;o)

Nach den Vorfällen in Durchgang 2 griff die Wettbewerbsleitung härter durch. Für die Teilnehmer wurden Sicherheitskäfige eingerichtet. Jetzt wurde es selbst dem als Schreiber eingesetzten hartgesottenen Rolf zu unsicher. Er zog sich hinter den Zaun in Sicherheit zurück. Manche munkeln, weil dort sein Stuhl und geistige Getränke warteten ;o)

sicher ist sicher

Das Wetter spielte ganz gut mit, auch wenn jeder mit dem teils sehr böigen Wind seine liebe Not hatte. Das wurde über die 3 Durchgänge gesehen jedoch ganz gut ausgeglichen.
Besondere Kunststücke wurden nun gezeigt: "mit Vollgas vorwärts getrieben, trotzdem rückwärts fliegend" oder eine von Profis bevorzugte Lösung: "Ein auf halb 8 an der Tischkante hängendes Modell mit Hilfe des Motors zurück auf den Tisch wuchten, und so volle Landepunkte einheimsen."

alle Wetter

Durchgang 3: die Kräfte lassen merklich nach. Den Teilnehmern wurde aber auch keine Pause zwischen den Durchgängen gegönnt. Die markigen Sprüche von der Seitenlinie waren noch herzhaft, aber schon kerniger: "Jeder Andere wäre jetzt aber gelandet!"
Die Zeit war fortgeschritten, und die Kampfrichter schoben langsam einen Hungerast. In Lutz bäumte sich ein letzter Rest an Kampfgeist auf. Er hatte im Durchgang 2 einen Rumpfbruch zu beklagen, den er fix repariert hatte. Trotzdem konnte er die volle Zeit nicht mehr ausfliegen, denn der Kleber hatte noch nicht vollständig angezogen. Nun wurden auch die Tricks durchschaubarer. Wenn das Modell beim Landeversuch hart auf die Tischfläche knallt, und Modellteile wie z.B. ein Prop-Gummi auf der Tischplatte liegen bleiben, muß man das doch als Landung werten, oder?

müde Kämpfer

Nun gut. Alle waren abgekämpft und froh, als der Wettkampf nach fast 2h beendet wurde. Die Kampfrichter hatten nun wirklich einen Bärenhunger. Da die Kohle an der Hütte naß geworden war, mußte bei den Wettbewerblern geschnorrt werden. Andernfalls hätten wir die Ergebnisse nicht verraten! ;o) Nun ging auch die Diskussion los, wie ungerecht die Punktevergabe eingerichtet ist, und daß die Bewerbsregeln natürlich vollständig überarbeitet werden müssen.
>>Es ist ein Unding, daß mit nur 4 Bodenkontakten, eine super saubere Landung zunichte gemacht wird, und das es satte 200 Minuspunkte für einen Slalomflug um die Köpfe der Kampfrichter und Zuschauer hinter dem Sicherheitszaun gibt. Einfach unerhört! Das kann man doch unmöglich wieder aufholen. Die sollen sich mal nicht so anstellen, das gehört geändert! Besonders der große, dicke Zeitnehmer mit dem Vereins T-Shirt in der falschen Farbe, war völlig Beratungsresistent.<<
... Hunger macht taub und böse - merkt Euch das! :o)

- Die Sieger wurden dann sehr schnell ermittelt. Tara Tara - Gratulation!!
Platz 1: Wolfgang Dohne - 180 Punkte ... dicht gefolgt von
Platz 2: Markus Richter - 205 Punkte ... und die Überraschung des Tages lautet...
Platz 3: Dieter Klimpel - nur wenig mehr als 1 und 2 ... alle Anderen folgten mehr oder weniger "hauchdünn" nach
Sieger der Herzen wurde: Lutz! - mit seinem Versuch, das Modell durch Parken im Transporter dem Kampfrichterblick zu entziehen und so die Wertungszeit ohne Boden- oder Zaunkontakte abzusitzen ...

Zähneknirschen über den 2. Platz? völlig unnötig, das war doch hauchdünn!

Um 14.45Uhr wurde die Idee, den Segler-Wettbewerb durchzuführen, verworfen. Sorry Rolf, Du hattest Dich so darauf gefreut. Es gab jedoch nur 2 verbale Meldungen, und niemand hatte sich in die Startliste eingetragen. Alle Anderen waren entweder müde, hatten keine Lust, oder eine andere Ausrede auf Lager. Axel schlief seelig und unweckbar in seinem Zelt. Also war Schwätzchen halten, ein Bierchen zischen und Lutz beim aufziehen seiner Motoren zusehen angesagt. Ablenkung gab es dann bis ca. 16.00Uhr nur durch gelegentliche Außenladungen mit anschließenden Wanderungen durchs Maisfeld, Besucher und die einheimische Fauna auf dem Platz ...

Gerd war auf der Pirsch ...

Aufregung gab es nur durch kleine Zwischenspiele wie z.B. "Rettung eines Baumläufer-Kükens" und die Lieferung von Kuchen! Dafür einen dicken Dank an den Spender Kurt, daß war eine super Idee und er wird für seine gute Tat seelig gesprochen, bestimmt! Naja, von uns auf jeden Fall ;o)
Lutz hat in seiner Waldidylle bei Briesen ganz neue Fertigkeiten entwickelt. Er kann sein Motorengeräusch so abstimmen, daß Tiere die Modelle als Artgenossen ansehen! Das hat er so perfekt drauf, daß ein Dachs, heftig knurrend und fauchend, quer über den ganzen Platz bis zur Startlinie gelaufen kam, und dem Modell aus kürzester Entfernung klar gezeigt hat, wer der Chef im Revier ist. Lutz mußte, zur Rettung seines Modells, einen Notstart hinlegen. Darauf trollte sich der Dachs geschwind wieder in das Maisfeld zurück. Leider gibt es davon keine Fotos, denn alle waren so perplex, daß niemand reagieren konnte. Es war bis zur letzten Sekunde nicht klar, ob Lutz oder das Modell Ziel der Attacke war. Da der Dachs nur auf Flugmodelle steht, und mit Menschen nix anfangen kann, bekam Gerd nur noch die Hasen vor sein Teleobjektiv. Der Dachs bekam noch seine Genugtuung, denn beim Flugmodell gab es einen Motoraussetzer und bei der folgenden Notlandung ging recht schnell der Platz aus. Die folgende harte "Landung" an der Platzkante hat es auf längere Zeit außer Gefecht gesetzt.
Andere Vereinskollegen versuchten mit schlecht reparierten Nurflügeln zu starten, um jedoch nach Sekunden festzustellen, daß schlecht repariert auch unfliegbar heißen kann. 16:45Uhr - Axel ist aufgewacht

EPP-Massenstart

Der Massenstart war lustiger als man es sich vorstellen kann und bestimmt nicht so gewollt. Die Presse lag am Boden vor Lachen, viele Modelle ebenso.
Axel stieß mit seiner "Augenkrebs-Fläche" zum Foto hinzu, denn Rumpf samt Akku hingen immer noch am Lader ;o)))

Was macht: bsssssst, plopp? - ein EPP-Modell beim Massenstart vom Tisch :o)

Wer den Start geschafft hatte, beugte sich letztlich meist doch dem Gruppendruck ...

Papa- und Mama-Ratzi ?

Insgesamt gesehen war es ein herrlicher Tag. Sogar die Natur spielte mit und belohnte uns mit 3 Regenbögen. 2 am Himmel und einer im Maisfeld. (Achtung Insider!) Die 2 kleinen Schauer mit nur 5min. Dauer konnten an der Guten Laune auch nichts ändern. Die neuen T-Shirts haben sich bewährt! Die Suchenden im Maisfeld sind für die Beobachter auf der Lästerbank nun auch auf weite Entfernungen hin gut sichtbar. Wenn die Reportage bisher den Anschein erweckt es wären nur EPP-Modelle geflogen worden, weit gefehlt! Die Segler und Motormodelle waren wegen des teils schlechten Lichts, nur nicht so gut abzulichten.

Zwischenzeitlich wurden Teile das Bodenpersonals mit einer besonderen Ehrung bedacht. Die Aufnahme in den erlauchten Kreis der Piloten-Assistenz wurde mit der Anbringung eines Autoaufklebers besiegelt. An der Akzeptanz muß aber noch gearbeitet werden! Die Berechtigung beinhaltet u.a. die kulinarische und mentale Unterstützung des zugeteilten Piloten. Bei besonderen Gelegenheiten darf nun auch gefragt werden, ob Sender-, Empfänger- und Antriebsakkus wirklich geladen und im Auto verstaut sind.

Zwischen 19.00 und 21.00Uhr löste sich dann die Veranstaltung langsam auf.

13.07. Nachtrag zum Fliegerlager:

Der Siegerpokal

Das Geschenk, Molly Nr.9, hatte seinen Erstflug

grüß mir die Sonne, Andreas


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